Project Description

SCHLOSS STOLBERG HARZ

Schloss Stolberg im Harz mit seinen Wurzeln aus dem Mittelalter (12. Jahrhundert) ist Urheimat des weit verzweigten Grafen- und Fürstengeschlechts der Stolberger. Renaissance und Barock bringen entscheidende Veränderungen, die den Charakter der Anlage prägen neben einer weiteren Überformung im 19. Jahrhundert. Bis kurz nach dem Krieg war das Schloss noch von der Fürstenfamilie bewohnt, danach war es Erholungsheim des FDGB. Seit 2002 ist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Besitzer der großen Gesamtanlage und unser kompetenter Bauherr. Im ersten von vier Bauabschnitten wurden die Dächer aller Bauteile sowie alle bestehenden Keller in Ihrer Konstruktion und Funktion gesichert und saniert, um weiteren Schäden an dem historischen Gebäude vorzubeugen. Das war Grundlage für die Sanierung und Nutzung der Gebäudeteile im Zuge des zweiten bis vierten Bauabschnitts. Dabei sind Erd- und 1. Obergeschoss des Fürstenflügels sowie das 1. Obergeschoss des Barocksaalflügels vollständig wiederhergestellt und einer schwerpunktmäßig öffentlich-touristischen Nutzung zugeführt worden. Die anderen Raumbereiche der Geschosse und Flügel sind vollständig kalt belassen und weitestgehend konstruktiv gesichert worden. Lediglich Fürstenflügel, Kapellenturm und Teile des Barocksaalflügels wurden auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild bereits wiederhergestellt. Im fünften Bauabschnitt wird der Innenhof um einen Neubau mit Hotelzimmern ergänzt, um zusammen mit den noch ungenutzten, nicht sanierten Raumbereichen eine Nutzung als Hotel mit der Kategorie ***S und insgesamt 56 Zimmern zu erreichen. Die entwurflichen Abstimmungen zu dem Neubau werden in enger Absprache mit der Denkmalpflege geführt. Der neue Baukörper nimmt mit seinen Höhen und Formen Bezug auf die angrenzenden Bauteile und fügt sich somit in die Bestandsbebauung ein. Dabei ist er mit seinen Details äußerlich wie auch im Innenraum als modernes, neues Gebäude ablesbar. Der Giebel des Neubaus setzt sich formal nochmals vom Hotelzimmertrakt ab und schließt diesen mit einem Treppenhausturm ab. Eine filigrane Brücke verbindet den Neubau mit dem angrenzenden barocken Fachwerkbau und ermöglicht eine umlaufende Erschließung innerhalb aller Hotelbereiche. Die am Fachwerk orientierte Gliederung der Fassade der neuen Brücke vermittelt dabei zwischen ‚Alt‘ und ‚Neu‘.

LEISTUNG
Leistungsphase 1 – 9

LEISTUNGSZEITRAUM
seit 2003

BAUKOSTEN
23,75 Millionen Euro

BAUVOLUMEN
48.900 m³ BRI / 12.675 m² BGF / 4.260 m² HNF

BAUHERR
Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Fotos: Hans P. Szyszka und Rittmannsperger Architekten