SCHÖNER, GRÖSSER UND GRÜN

Gemeinschaftshaus im Pallaswiesenviertel wird umweltfreundlich und barrierefrei umgestaltet

Von Sascha Lotz

DARMSTADT. Seit über 30 Jahren ist das Gemeinschaftshaus in der Kirschenallee eine Anlaufstelle für die Menschen im Pallaswiesenviertel. Sowohl die Anforderungen als auch der Zulauf haben sich in dieser Zeit stark verändert beziehungsweise vergrößert. Im Oktober soll das in die Jahre gekommene Objekt nun saniert werden, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit.

Geplant sind eine Erweiterung, die energetische Sanierung und ein barrierefreier Zugang. Der Schwerpunkt der Sanierung liegt dabei bei den energetischen Verbesserungen, womit zusätzlich dem Klimaschutz Rechnung getragen wird. Das Bestandsgebäude soll so ertüchtigt werden, dass es dem energetischen Standard „Effizienzhaus (EH) 55“, beziehungsweise der neue Anbau dem Standard „EH 40‘“ entspricht. Der Zahlenwert gibt an, wie energieeffizient ein Gebäude im Vergleich zu einem Referenzgebäude ist. Als Vergleich dient ein Referenzgebäude, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht.

Ein Beispiel: Im Vergleich zum Referenzgebäude des GEG benötigt das Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeitsklasse nur 40 Prozent der Primärenergie. Zudem liegt der Transmissionswärmeverlust bei nur 55 Prozent des Referenzgebäudes. Der bauliche Wärmeschutz ist somit um 45 Prozent besser.

Die Haustechnik im Bestandsgebäude wird komplett erneuert. Zur Stromerzeugung wird eine Fotovoltaik-Anlage beitragen; das Regenwasser der Dachentwässerung wird unter dem südlichen Vorplatz in einer Rigole aufgefangen, was bewirkt, dass das Regenwasser nicht in die Kanalisation läuft, sondern ins Grundwasser zurückgeführt wird. Für die fünf zu fällenden Bäume wird es Ersatzpflanzungen geben, heißt es.

Mit der Planung wurde das Büro Rittmannsperger Architekten GmbH aus Darmstadt beauftragt. Insgesamt wird das Gemeinschaftshaus nach Fertigstellung eine Fläche von rund 445 Quadratmeter aufweisen. Es ist vorgesehen, im Neubau Gruppen- und Büroräume sowie die dazugehörigen Nebenräume unterzubringen. Dieser Neubau ist in westlicher Verlängerung des Bestandsgebäudes geplant, sodass der Eindruck eines zusammenhängenden Baukörpers entsteht. Um dennoch einen repräsentativen Zugang zum Gebäude sowie zum südlichen Vorplatz von der Pallaswiesenstraße zu schaffen, wird im Erdgeschoss ein Durchgang geschaffen.

Da das Bestandsgebäude aktuell nicht barrierefrei ist, soll ein Aufzug eine rollstuhlgerechte Erschließung des Neu- und Altbaus ermöglichen. Um von der Pallaswiesenstraße barrierefrei das höher gelegene Eingangsniveau im Erdgeschoss zu erreichen, beziehungsweise auf den Vorplatz der Südseite zu gelangen, wird darüber hinaus eine umlaufende Rampenanlage an der Nord- und Ostseite des jetzigen bestehenden Gebäudes errichtet.

Bauzeit ist bis Ende 2024 vorgesehen

Die Bauzeit wird bis Ende 2024 dauern, heißt es. Die Angebote der Gemeinwesenarbeit werden während des Umbaus in einer Containeranlage auf dem benachbarten städtischen Grundstück in der Pallaswiesenstraße 148 aufrechterhalten. Die Containerstellung und der Umzug des Gemeinschaftshauses in das Interimsquartier sollen ab August 2022 erfolgen.

Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ sowie durch Eigenmittel des Eigenbetriebs Immobilienmanagement Darmstadt (IDA).

Darmstädter Echo vom 17.06.2022

Foto: Guido Schiek