Project Description

MACHBARKEITSSTUDIE EINHARDSBASILIKA STEINBACH

Die historische Einhardsbasilika im Michelstädter Ortsteil Steinbach stellt ein wertvolles Kulturdenkmal der karolingischen Zeit dar. Sie muss im Kontext mit dem Weltkulturerbe „Kloster Lorsch“ sowie mit dem Kloster Seligenstadt gedacht werden.

Die Einhardsbasilika liegt am nördlichen Ortsrand von Steinbach und in direkter Nachbarschaft zum Schloss Fürstenau. Somit stellt sie ein kulturelles Tourismusziel dar. Aber auch die Verknüpfung mit dem Naturraum der umgebenden Hügel des Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald sorgt für eine touristische Relevanz.

Das Büro Rittmannsperger Architekten wurde durch die Stadt Michelstadt zu einer Machbarkeitsstudie beauftragt, die untersuchen soll, wie die Einhardsbasilika baulich stärker ins Zentrum gerückt werden kann. Dabei spielen unterschiedliche Maßstäbe und Blickwinkel eine Rolle: Die Vernetzung des Geländes mit der historischen Altstadt Michelstadts durch Wegeverbindungen, die Aufwertung der Freiräume im Kontext der Basilika, sowie die Definition und Gestaltung von Ankommens- und Orientierungspunkten in Steinbach. Oberstes Ziel der Untersuchung ist die Suche nach Lösungen um die Einhardsbasilika „in die erste Reihe zu rücken“, also Ihre kulturelle Bedeutung niederschwellig erfahrbar zu machen.

Für diese Sichtbarmachung wurde ein ortsspezifisches Konzept erarbeitet, das die Vernetzung der Einhardsbasilika nach außen hin in mehreren Kreisen sieht:

  • Innerer Kreis: Nukleus in Form der Basilika mit Freiraumumgriff eingegrenzt durch die erhaltenen Klostermauern
  • Äußerer Kreis: umgebende Liegenschaften, teils mit direktem Bezug zur Basilika, sowie mit historischen Ausgrabungen; zukünftig als Freiraum der Anlage zu denken
  • Steinbacher Kreis: Vernetzung der Kultur- & Naturangebote des Ortes Steinbach mit der Basilika durch Leitsysteme und Wegeverbindungen
  • Michelstädter Kreis: Anknüpfung an Wege- & Leitsystem des Steinbacher Kreises zur Vernetzung der historischen Altstadt Michelstadts mit der Basilika.

Explizit Teil der Untersuchungen der Machbarkeitsstudie ist eine unmittelbar angrenzende Liegenschaft bebaut mit einem denkmalgeschützten Wohngebäude in der Einhardstraße –  das so genannte Kutscherhaus. Ziel der Studie ist es zu prüfen, inwieweit sich dieses Gebäude für eine mögliche Umgestaltung zum Haupteingang der Anlage der Einhardsbasilika eignen würde.

Neben einer umfangreichen Annäherung an den Ort durch historische Blickachsen und Wegebeziehungen zeigt die Studie in einer Analyse der Bestandsflächen auf, welche Potentiale räumlich plausibel sind. Dabei kommt sie zum Schluss, dass sich das Wohnhaus „Kutscherhaus“ aufgrund verschiedener Kriterien (keine Barrierefreiheit möglich, sehr kleine Raumgrößen) nicht für den öffentlichen Empfang von Besuchern eignet und daher nach alternativen Lösungen für den Umgang mit dem Gebäude gesucht werden muss. Hilfreich hierfür ist die erarbeitete Kreismatrix, die auf den Potentialflächen Möglichkeitsräume zur Neustrukturierung aufzeigt. Ein erster Zonierungsvorschlag in form einer skizzenhaften Vision ist Bestandteil der Machbarkeitsstudie. Diese dient als Auftakt für weitere Zonierungen.

Ebenfalls untersucht die Studie, wie eine phasierte Umsetzung der angedachten Maßnahmen möglich werden kann und das Ziel, die Einhardsbasilika sichtbarer zu machen, zeitnah umsetzen zu können.

LEISTUNG

  • Erfassung und Bewertung der Bestandsituation mit Fokus auf der historischen Bedeutung und kulturellen Relevanz für die Region
  • Analyse der Bestandspotentiale in Freiräumen und Gebäuden
  • Zonierung der geforderten Nutzungen
  • Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven unter Vereinbarkeit der städtebaulichen, denkmalpflegerischen, wirtschaftlichen und bauplanungsrechtlichen Interessen und Belange
  • Räumliche Konzeption einer Vorzugsvariante.

LEISTUNGSZEITRAUM
Seit April 2023

BAUHERR
Stadt Michelstadt

Fotos: Rittmannsperger Architekten