MANNHEIM N1

Das Stadthaus N1 liegt im Zentrum der Innenstadt von Mannheim. Am Kreuzungspunkt der beiden bedeutsamsten innerstädtischen Nord-Süd und Ost-West-Verbindungen liegt der Paradeplatz, der mit dem Stadthaus zusammen eine städtebauliche Gesamtheit bildet. Die Entstehungsgeschichte des Gebäudes ist sehr bewegt. Drei wettbewerbliche Verfahren waren notwendig, um das Stadthaus zu realisieren. Heute hat das Stadthaus N1 erhebliche immobilienwirtschaftliche Probleme in Bezug auf die Nutzbarkeit, die Erschließung und die technische Ausstattung und weist vor diesem Hintergrund einen nennenswerten Sanierungsbedarf auf. Im Jahr 2021 wurde das Stadthaus in die Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg aufgenommen. Daraus ergeben sich besondere Anforderungen für den Umgang mit dem Bestand

Das Büro Rittmannsperger Architekten GmbH wurde vor diesem Hintergrund zum August 2022 mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie zu diesem Gebäude beauftragt, um Ansätze für eine Nutzungskonzeption zu entwickeln. Übergeordnetes Ziel ist es, dass das Stadthaus N1 sowohl funktional, als auch gestalterisch und wirtschaftlich zu einer noch attraktiveren und lebenswerteren Mannheimer Innenstadt beiträgt.

Das Gebäude hat insgesamt eine Nutzfläche von ca. 11.000m². Doch in der Vergangenheit war ein Nutzungsmix dennoch wenig bis kaum möglich. Auch, wenn das Stadthaus stadträumlich und architektonisch als Einheit wirkt, verteilen sich die Flächen auf zwei Eigentümer. Dies führt im Betrieb der Immobilie zu großen Herausforderungen. In der Machbarkeitsstudie werden 5 Nutzungs-& Umbaukonzeptionen erarbeitet, die verschiedene Möglichkeiten aufzeigen sollen: Büronutzung, Rathausnutzung, Wohnnutzung, Kongress-& Hotelnutzung, sowie die Nutzung als Gesundheitszentrum. Zur Evaluation der Nutzungskonzepte wurde eine Bewertungsmatrix entwickelt, die die Stärken und Schwächen der einzelnen Varianten aufzeigt und somit Empfehlungen ausspricht.

Begleitet wurde der Prozess der Machbarkeitsstudie partizipativ durch zwei Workshops mit den beiden Eigentümern. Ziel der Workshops war es, den Entwicklungskorridor für das Stadthaus soweit zu begrenzen, dass darauf aufbauend weitere Maßnahmen und konkretisierende Planungsprozesse beauftragt werden können. Als Ergebnis des zweiten Workshops wurde die Variante Rathaus einstimmig als zu priorisieren bewertet. Diese Variante wurde anschließend zu einer Vorzugsvariante weiterentwickelt, um das Raumprogramm bestmöglich im Stadthaus N1 zu integrieren.

LEISTUNG
Flächenanalyse und technische Due Diligence, Aufzeigen von Entwicklungsperspektiven unter Vereinbarkeit der städtebaulichen, denkmalpflegerischen, wirtschaftlichen und bauplanungsrechtlichen Interessen und Belange, bauliche Konzeption einer Vorzugsvariante.

LEISTUNGSZEITRAUM
August 2022 bis Juli 2023

AUFTRAGGEBER
Stadt Mannheim und Diringer & Scheidel Bauunternehmung

Fotos: Rittmannsperger Architekten